Bunker Garzau

Advent, Advent, ein Bunker … lockt! Es ist der 1. Advent 2008, grau, nass und kalt und was liegt näher, als sich abzuseilen? Wir nahmen an einer Führung durch das Baudenkmal „Bunker Garzau“ teil.

Wikipedia weiß folgendes zu berichten:

Der Bunker Garzau ist eine Bunkeranlage in Garzau-Garzin im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg. Der Atombunker – Objektbezeichnung 05/206 – wurde von 1972 bis 1975 vom Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) als Organisations- und Rechenzentrum (ORZ) der Nationalen Volksarmee der DDR gebaut. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bunker der Schutzklasse „B“ von ca. 48 x 43 m mit 4.000 m² Gesamtfläche. Der oberirdische Gebäudekomplex bestand im wesentlichen aus einem Stabsgebäude mit Küchentrakt und Speisesaal sowie einem Wachgebäude. Die Zentrale der Anlage lag 17 m unter der Erdoberfläche. Durch Schiffsdiesel autark, konnte er für 24 h hermetisch abgeriegelt werden.
Das ORZ war mit Rechentechnik aus dem RGW-Programm ESER ausgestattet. So waren bis 1985 zwei Rechner vom Typ ES 1040 und anschließend ES 1055 im Einsatz. Das „Operative Auskunftssystem des Stabes“ im ORZ fasste tägliche Meldungen über Stärke, Bestände und Vorkommnisse aus allen Teilstreitkräften zusammen und stellte es dem MfNV zur Verfügung. Im Ernstfall hätte man im Bunker in Harnekop die tagesaktuellen Daten aus Garzau auf einem baugleichen Rechner eingelesen.

Staunend besichtigten wir die Anlage, schon allein der Stollen zum Eingang war beeindruckend. Rollschuhe hätte man haben müssen. Der Bunker macht einen sehr ordentlichen, aufgeräumten und sauberen Eindruck, er ist gut ausgerüstet und scheint -wie man uns versicherte- sogar noch teilweise funktionstüchtig zu sein. Also Rattenpfoten weg vor Knöpfen, Hebeln und Armaturen …  Besonders angetan waren wir vom Maschinenraum, der original erhalten war und der insgesamt 4 komplette Dieselaggregate beherbergt. Die einmal anwerfen … Ein Besuch in diesem Baudenkmal lohnt auf jeden Fall.

www.bunker-garzau.de