Reise an die Oder (Februar 2013)
Singschwäne waren an der Oder zu beobachten und wir wollten uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Also fuhren wir los Richtung Criewen, um uns zu informieren.
In Criewen bekamen wir, was wir wollten. Man erzählte uns, dass es direkt am ehemaligen Grenzübergang zu Polen eine Stelle gibt, wo man die Singschwäne beobachten kann. Eine Wegbeschreibung gab es auch und so machten wir uns auf den Weg. Und richtig, wir wurden fündig.
Später fanden wir noch einen besseren Platz, wo man den Schwänen viel näher kommen und sie singen hören konnte, ohne dass sie sich gestört fühlen. Auf der Suche nach einer Bleibe fuhren wir durch Stolpe und besuchten den Grützpott. Leider hatte unsere Lieblingspension geschlossen. Also fuhren wir weiter Richtung Süden, immer an der Oder entlang. Verfall und Verlassenheit überall, wo man hinsieht. Aber auch der Versuch, Altes zu erhalten, zu schützen und den Tourismus an die Oder zu locken, ist nicht zu übersehen. Wer gern radelt und die Landschaft an der Oder mag, kommt hier auf seine Kosten. In Hohenwutzen wurden wir fündig. Eine farbenfrohe Pension und Gaststätte, das ehemalige Bahnhofsgebäude, war es, das uns auffiel. Wir hatten Glück, wir konnten bleiben. Und es war der Knüller. Ein alter „Rembrandt“ Fernseher begrüßte uns, ein altes Röhrenradio verbreitete sanfte Analog-Klänge und die Pension war uns auf Anhieb sympathisch. Trotz der Nähe zu einem Grenzübergang nach Polen mit den dort üblichen Markthallengewimmel und dem Billigkrempel wird der „Bahnhof Nr. 1“ gut standhalten können mit seinen günstigen und sehr guten gastronomischen Angeboten. Gut ausgeruht und gesättigt verließen wir anderntags Hohenwutzen und waren uns sicher, wir kommen wieder.