Brauhausberg Potsdam

Angetrieben durch den Umstand, dass Anfang Dezember 2014 der Spatenstich für ein neues Schwimmbad in Potsdam erfolgt und damit die Tage der alten Schwimmhalle am Brauhausberg gezählt sind, fuhren wir los, um noch ein paar Bilder von der alten Schwimmhalle und dem Gelände zu machen. Dabei betraten wir absolutes historisches Gebiet. Postdam ist reich davon. Der Brauhausberg zählt zu den ältesten Arealen der Hauptstadt Brandenburgs. Man vermutet hier noch einige archäologische Überraschungen.

Die Schwimmhalle Die Schwimmhalle „Am Brauhausberg“ wurde zum „Tag der Republik“ am 07. Oktober 1971 feierlich eingeweiht. Sie war jedoch nicht der erste Bau ihrer Art, sie war bereits ein Serientyp. Ein Zwilling stand bereits in Dresden. Rostock, Erfurt, Leipzig und Halle (Saale) bekamen auch eine Schwimmhalle dieser Bauart. In den 1990er wurde die Halle saniert. Mittlerweile besteht wieder Sanierungsbedarf und angesichts der Umgestaltung des kompletten Areals, des Brauhausbergs wurde entschieden, die alte Halle nicht mehr weiterzubetreiben und eine neue Bäderlandschaft entstehen zu lassen.

Das Restaurant „Minsk“ Potsdam und Minsk, die weissrussische Hauptstadt, zelebrierten zu DDR-Zeiten eine Städtepartnerschaft. In Potsdam wurde deshalb das Restaurant „Minsk“ erbaut, in Minsk stand ein Pendant dazu, das Restaurant „Potsdam“. Der Architekt, Karl-Heinz Birkholz, wurde beauftragt, das Restaurant zu planen und zu bauen. Das „Minsk“ konnte 1977 eröffnet werden. Link mit Bildern zum RBB Nun steht es seit langen Jahren leer, der Verfall ist scheinbar nicht mehr zu stoppen. Die Stadt Potsdam sucht einen neuen Investor und scheint einen gefunden zu haben, der bereit ist, den verlangten Preis zu bezahlen. Der Landessportbund Brandenburg könnte sich vorstellen, im ehemaligen Restaurant „Minsk“ eine Kita zu errichten. Die Stadt Potsdam prüft noch. Masterpläne zur Bebauung des Brauhausbergs sehen jedoch keinen Platz für das „Minsk“ mehr vor.

Der „Kreml“ Der „Kreml“, wie er von den Potsdamern getauft wurde, war einst eine Reichskriegsschule und wurde zwischen 1899 und 1902 erbaut. Kaiser Wilhlem II. gab dieses Bauwerk in Auftrag. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Schule Reichs- und Heeresarchiv. Link Wikipedia Von 1946 – 1990 war das Gebäude Sitz der SED-Landesleitung Brandenburg. Nach der Wende zog der Landtag Brandenburgs dort ein und regierte bis 2013 aus dem unter Denkmalschutz stehendem Gemäuer, bis das Stadtschloß Potsdam, der neue Sitz des Landtages, fertig wurde. Seit dem steht das Gebäude leer und bislang findet sich kein Investor, der es nutzen möchte oder kann.

Der Brauhausberg ragt 88 Meter in den Himmel und gilt als ein uraltes Naturwahrzeichen. Zuerst war er Weinberg, dann Tiergarten. Im 18. Jahrhundert wurde dann eine Brauerei errichtet. Später siedelten sich dort Braumeister Adelung und Hoffmann an und man erfand die sogenannte „Potsdamer Stange„. Die Gebäude unterhalb des „Kremls“ waren die ehemalige Villen der Braumeister und zeugen heute noch trotz ihres teilweise maroden Zustands vom einstigen Erfolg und Reichtum ihrer Besitzer. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Potsdam und die Havel. Für die Lagerung des in der Königsbrauerei hergestellten Bieres wurden Stollen in den Berg getrieben, die noch heute zu sehen sind. In diesen wurden im Winter Eisschollen aus der nahe gelegenen Havel eingelagert, um mit diesem Natureis auch im Sommer eine ausreichende Kühlung des Gerstensaftes zu gewährleisten. Link Wikipedia

Fotos

 Lageplan Brauhausberg