Dänemark – Westjütland (Winter 2009)

Weihnachten in Dänmark, wieder an der Westküste. Die Ziele unserer „Betonsucht“ sind bekannt, einige Bauwerke sind neu entdeckt, andere schon einmal besucht und dennoch wiedersehenswert.

1. Leuchttum und Bunker auf Blåvand

2. Bunker bei Kryle

Atlantikwall, zwischen Houvig und Kryle, Stellung „Ringelnatter“, Funktion: Heeresküstenbatterie und Funkaufklärungsstelle

3. Leuchtturm bei Lynvig

Lynvig Fyr

Der Leuchtturm in Lyngvig wurde 1906 gebaut und wurde am 3. November 1906 zum ersten Mal eingeschaltet. Die Entscheidung über den Bau des Leuchtturms gründet auf einem tragischen Ereignis, als 24 Seeleute im Jahre 1903 bei einer Strandung ums Leben kamen. Der Leuchtturm in Lyngvig war der letzte in der Reihe von Leuchttürmen, die an der jütländischen Westküste entlang errichtet wurden. Der Leuchtturm ist mit seinen 38 Metern der höchste Leuchtturm Dänemarks. Der Turm steht auf eine 17 Meter hohe Düne, was eine Gesamthöhe von 53 Metern über Meereshöhe entspricht. Es gilt insgesamt 228 Treppenstufen zu überwinden vom Fuß der Düne zur Spitze des Leuchtturms, 79 davon direkt auf der Düne. Der Leuchtturm wurde mit einer rotierenden Linse und einem Acetylengasbrenner ausgerüstet, der 1920 durch einen Glühstrumpfbrenner für Petroleum ausgetauscht wurde. Das rotierende Linsegerät wurde von einem sehr genauen Uhrwerk gezogen, dessen Gewicht sich durch den Treppenschacht bewegen konnte. Da die Linse alle zwanzig Sekunden eine Umdrehung machen musste, musste das Uhrwerk (und das Gewicht) jede vierte Stunde mithilfe eines Handspills aufgezogen werden. Erst 1955 wurde der Leuchtturm an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Im selben Jahr wurde das Uhrwerk für die Rotation der Linse abgebaut und durch elektrische Motoren ersetzt. Der Leuchtturm wurde 1965 in Verbindung damit, dass der damalige Leuchtturmwärter Nedergård in Rente ging, automatisiert. Die Lichtquelle ist Anfang des Jahres 2000 auf eine 250-W-natriumgeladene Lampe geändert worden, die eine Lichtstärke von 300.000 Candela und eine Reichweite von 22 Seemeile in klarem Wetter hat. Der Leuchtturm in Lyngvig ist Dänemarks höchst gelegener Leuchtturm. Vom Meer aus ist das Leuchten noch aus einer Entfernung von 40 km sichtbar. Der Leuchtturm liegt inmitten schöner Natur, und in einem „Mini-Museum“ können Sie etwas über das Tierleben rund um den Turm erfahren. Lyngvig Fyr ist geöffnet jedes Wochenende Samstag und Sonntag bis 1. Juni. Danach hat er jeden Tag geöffnet bis Ende Oktober 2009.

4. Bunkermuseum bei Lemvig

Geschichte des Flugplatzes Rom

Wenige Tage nach der Besetzung Dänemark im April 1940, teilte Deutschland der örtlichen dänischen Behörde mit, dass ein etwa 60 ha großes Gelände südlich der Rom-Kirche als Flugplatz angelegt werden soll. Die Arbeit begann schon im gleichen Jahr. Es entstanden Graslandebahnen, Betonrollfelder, ein Feldhangar, Munitions- sowie Benzindepots und Geschützstellungen. Die 43 Betonbunker wurden erst in den Jahren 1943-44 erbaut. Der Flugplatz diente nur als Reserveflugplatz. Im Jahre 1942 wurde ein größerer Flugplatz bei Grove angelegt, heute bekannt unter den Nahmen Karup-Flughafen. Rollbahnen sowie Maschinengewehr- und Mannschaftsbunker können noch heute in der Umgebung besichtigt werden. Wenige hundert Meter westlich vom Flugplatz liegt der Hospitalbunker. Er wurde in den Jahren 1943-44 gebaut und war der größte mit insgesamt 21 Räumen in 2 Etagen. Das Hospital sollte nur bei Kampfhandlungen in Gebrauch genommen werden. Es kam niemals dazu. Derzeit ist Licht hineingelegt worden und Schautafeln aufgehängt, die von der unmittelbaren Geschichte nach dem Krieg über das Gebiet des Flugplatzes berichten.