ehem. Pulverfabrik in Kirchmöser

1914 – Durch das königliche preußische Katasteramt Genthin wurde der Bau einer Pulverfabrik bei Plaue, auf einer Fläche von 550 ha, besiegelt. Von nun an hieß sie „Königlich-Preußische Pulverfabrik bei Plaue Havel“. In größter Eile wurden 400 Fabrikgebäude und 172 Wohnungen gebaut. 1915 –  September waren 4000 Arbeitskräfte und 2000 Kriegsgefangene beschäftigt. Am Wendsee wurden Villen für Offiziere und Beamte der Pulverfabrik gebaut. Es begannen der Bau der Westsiedlung und der Barackenunterkünfte. 1918 – auf Beschluss des Versailler Vertrages fand die Demontage aller kriegswichtigen Anlagen statt. Pulvervorräte, auch aus anderen Produktionsstandorten, wurden auf der Kirchmöseraner Halbinsel Wusterau gesprengt. 1919 wurde die Pulverfabrik Plaue durch die damalige Reichseisenbahnverwaltung vom Reichsschatzministerium als Rechtsnachfolgerin der Heeresverwaltung erworben. Das Werk erhielt die Bezeichnung „Eisenbahnwerk Brandenburg-West“. Die Reichsbahn übernahm 8 Angestellte, 7 Heeresbeamte und 493 Arbeiter. Einige Fabrikgebäude der Schulstraße, der Wallstraße, des Birkenweges und der Uferstraße wurden zu Wohnungen umgebaut. 1945 – Das RAW Brandenburg-West wird von der Roten Armee besetzt. Die Anlagen werden demontiert und in die Sowjetunion abtransportiert. Die Rote Armee beschlagnahmt den größten Teil des ehemaligen Lokomotivwerkes und richtet hier ein Panzerreparaturwerk ein. Im Zentralwerk des RAW werden mit völlig unzureichenden Mitteln die erste Lokomotive und einige Personenwagen repariert, um einen ersten Zug für die Strecke Brandenburg – Genthin bereitzustellen. 2006 – Ende der Abbruchmaßnahmen im Gewerbe- und Industriegebiet Süd (ca. 90 Gebäude, rund 110.000 t Abbruchmaterial) und Beginn der Altlastbeseitigung. Rund 265.000 t belasteter Boden werden entsorgt.

Quelle: www.zukunft-in-kirchmoeser.de

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