Skandinavien 2010

August 2010 – der Norden ruft. Diesmal haben wir uns vorgenommen, u.a. die Polareisenbahn zu (be)suchen. Einige historische Bauwerke, die noch vorhanden sind, zeigen sich -natürlich- kurz vor dem Polarkreis. Weiter nördlich, in Tømmerneset fanden wir im Wald Überreste eines alten Holzhauses sowie Küchenkrempel, deutsch beschriftet. Seltsam … Einen Ort weiter, in Innhavet, gibt es ein Museum, das Hamarøy Krigsminnenmuseum. Es beschäftigt sich u.a. mit der Polareisenbahn, aber leider kamen wir einen Tag zu spät. Es hat geschlossen, die Ferien sind zu Ende. Mist! Immer wieder passierten wir entlang der E6 Hinweisschilder, die an russische, polnische und jugoslawische Kriegsgefangenen erinnern, welche an verschiedenen Plätze entlang der Trasse der Polarbahn ums Leben kamen, erschlagen, auf der Flucht erschossen oder an Erschöpfung starben. Wir befinden uns auf dem sogenannten Blutweg.

Der Blutweg ist ein Straßenstück in Norwegen in der Kommune Saltdal, das unter hohen Verlusten durch Kriegsgefangene errichtet wurde. Während der Okkupation Norwegens durch deutsche Wehrmacht im 2. Weltkrieg, wurden osteuropäische Kriegsgefangene (vorwiegend aus der Sowjetunion, Polen und Jugoslawien) zum Straßen- und Eisenbahnbau eingesetzt. Insgesamt wurden 34.000 Kriegsgefangene von der Ostfront nach Norwegen gebracht und auf 54 Lager zwischen Korgen und Tysfjord verteilt. Eine Zielsetzung war der Bau der Polarbahn, als Verlängerung der bis zu diesem Zeitpunkt in Mosjøen endenden Eisenbahnstrecke. Insgesamt sollte eine durchgehende Straßen- bzw. Bahnverbindung nach Kirkenes errichtet werden. Der Straßenabschnitt von Saltnes nach Saksenvik wurde von den Kriegsgefangenen als Blutweg bezeichnet. In der Umgebung, zum Beispiel bei Dalmovika befinden sich Gedenktafeln.

Quelle: Wikipedia

Hinter Narvik auf der E 10 fahren wir in Richtung Kiruna und passieren die Reichsgrenze zwischen Norwegen und Schweden. Wir befinden uns ganz in der Nähe der alten Trasse der Erzbahn, die 1903 fertiggestellt und heute noch benutzt wird.

Die Erzbahn ist die nördlichste Strecke, die mit dem übrigen Streckennetz Westeuropas verbunden ist. Sie verläuft von Südosten nach Nordwesten vom schwedischen Luleå am Bottnischen Meerbusen über die Eisenerzabbaugebiete von Malmberget und Kiruna (nördlich des Polarkreises gelegen) zum norwegischen Hafen Narvik, wo sich auf 68° 26′ nördlicher Breite der nördlichste Bahnhof Westeuropas befindet. In Schweden wird die Strecke als Malmbanan (Erzbahn), in Norwegen als Ofotbanen (nach der Landschaft Ofoten bzw. dem Ofotfjord) bezeichnet.

Quelle: Wikipedia

Im einem alten Bahnhofsgebäude (in Vassijaure) finden wir eine (leider geschlossene) Ausstellung alter Bahn-Technik. Das Gebäude selbst scheint bewohnt und dient ausserdem immer noch als Bahnhof. Wir können einen Wartesaal betreten, der Schutz vor schlechtem Wetter bietet. Eine Informationsbroschüre zur Geschichte der Erzbahn nehmen wir natürlich mit. An der Reichsgrenze zwischen Norwegen und Schweden existieren tatsächlich noch Reste eines Lockschuppens aus alten Zeiten. Ehrensache, die Ruine zu besuchen!

Der Mahlström

Der Moskenstraumen, auch Mahlstrom oder Malstrom, ist ein Gezeitenstrom zwischen den Lofoten-Inseln Moskenesøy und Værøy in Norwegen. Charakteristisch für den Strom sind starke Wasserwirbel. Er wurde damit zum Namensgeber für fiktive gefährliche Wasserwirbel in Legenden, Literatur, Malerei und Film, die oft übertrieben groß dargestellt werden.

Quelle: Wikipedia

Literatur zum Thema Polareisenbahn

Joachim Petersen „Hitlers Polareisenbahn“ Podzun-Pallas-Verlag GmbH ISBN 3-7909-0449-X Ca. 40 Euro

Schreibe einen Kommentar