Tag des offenen Denkmals (2009)

Schon wieder lockte der Tag des offenen Denkmals, wieder eine willkommene Gelegenheit für eine rattenscharfe Exkursion in die diesmal rein Berliner Geschichte. Die 1. Station führte uns ins

1. Energie-Museum-Berlin

Der „Förderkreis zur Sammlung historischer Anlagenteile und Geräte aus der Technik der Strom- und Wärmeversorgung Berlins e.V.“ wurde am 10. Mai 2001 von Mitarbeitern und Pensionären der Bewag gegründet. Der gemeinnützige Förderverein betreibt im Gebäude der ehemaligen Batteriespeicheranlage auf dem Gelände des ehemaligen Heizkraftwerks Steglitz das Energie-Museum Berlin mit dem Ziel, die Entwicklung der Energieversorgungstechnik mit ihren Randgebieten darzustellen und ihre Bezüge zur „Elektropolis“ Berlin deutlich zu machen. Insbesondere soll auch jungen Menschen die Energieversorgungstechnik nahegebracht werden. Das Energie-Museum ist in folgende Bereiche gegliedert: » Kraftwerkstechnik » Netztechnik » Öffentliche Beleuchtung » Schutztechnik » Messtechnik » Arbeitssicherheit » Anwendungstechnik Weil der Vorstand und alle Mitarbeiter des Energie-Museums Berlin ehrenamtlich tätig sind, ist ein Besuch des Museums nur nach vorheriger Terminabsprache möglich. Das Museum ist bemüht, jeweils Mitarbeiter abzustellen die bei den Führungen auf spezielle Interessen der Besucher kompetent eingehen können.

Link: www.energie-museum.de

Station 2 brachte uns zum

2. Schwerbelastungskörper in Tempelhof

An der General-Pape-Straße, nahe der Kolonnenbrücke steht ein 14 Meter hoher Betonzylinder mit einem Durchmesser von 21 Metern: der Schwerbelastungskörper. Als letztes unmittelbares Zeugnis der nationalsozialistischen Stadtplanung für Berlin hat der Schwerbelastungskörper überregionale Bedeutung. An diesem Mahnmal wird der Größenwahn der Pläne Hitlers und seines Generalbauinspektor Albert Speer direkt erfahrbar. Deshalb wurde das Bauwerk mit Stadtumbaumitteln seit 2007 saniert. Ab Herbst 2009 kann man von der Plattform des neu errichteten Aussichtsturms die Dimensionen Planung der Nazis erahnen. Ein Informationspavillon und drei Betonstelen im Umfeld informieren über die Geschichte des technischen Bauwerks. Der Schwerbelastungskörper selbst wurde 1941 bis 1942 als großer Zylinder aus unbewehrtem Beton und Stahlbeton errichtet. Er sollte die Belastung simulieren, die durch einen gigantischen Triumphbogen auf den Untergrund ausgeübt worden wäre, den die Nationalsozialisten an dieser Stelle planten. Der Bau des Triumphbogens wurde nie begonnen. Der Versuchsbau, von den Berlinern auch Pilz genannt, ist über die Jahre zu einer herausragenden Landmarke am Übergang zwischen den Berliner Stadtteilen Tempelhof und Schöneberg geworden.

Die 3. und letzte Station lag auf dem Areal des

3. ehemaligen Flugplatzes in Berlin-Johannisthal

Der Aerodynamische Park liegt im Nordwesten des Universitätsquartiers der Humboldt-Universität auf dem Campus Berlin-Adlershof. Er ist Teil einer Folge von Plätzen und Freiräumen. Seinen Namen erhielt dieser kleine Park (Landschaftsgestaltung durch das Büro Thomanek und Duquesnoy) durch drei eigentümliche Architekturen: Der Trudelturm, der Schallgedämpfte Motorenprüfstand und der Große Windkanal. Die Baudenkmale wurden im Laufe der 1920er und 1930er Jahre als Bestandteile der damals am Flugplatz Johannisthal angesiedelten Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt errichtet. Als Zeugnisse einer herausragenden wissenschaftlichen Tradition in Adlershof, die 1909 mit dem ersten deutschen Flughafen (bis 1952 als Flugplatz in Betrieb) begann, sich 1912 mit der genannten Versuchsanstalt etablierte, sind sie außergewöhnliche Industriedenkmale mit einzigartigen plastischen Qualitäten.

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